Das Nikolaj Contemporary Art Center in Kopenhagen kündigt hoffnungsvolles an. Doch es handelt sich nicht um eine konzeptionelle, sondern um eine organisatorische Warnung:
Hinter der Tür warten Glasscherben.
(In einem nächsten Posting mehr dazu.)
Empfehlungen zur Veränderung des eigenen Verhaltens
…zur Veränderung des eigenen Verhaltens, gefunden am Rande des Klimagipfels in Kopenhagen…
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Welcome to Co2penhagen
Baldessari in Berlin
Es hätte ein besonderer Abend werden können.
Die Galerie Sprüth Magers Berlin in der Oranienburger Str. präsentierte John Baldessari
im „Künstlergespräch“ mit Jan Schmidt-Garre.
Angekündigt war ausserdem eine Auswahl seiner „einflussreichsten Filme“.
Aus Wertschützung dieses kunsthistorischen Heros US-Amerikanischer Konzeptkunst der späten sechziger und siebziger Jahre verzichte ich darauf, mich über die massiven organisatorischen Mängel dieses Abends zu ärgern, die dazu führten, Baldessari (im Dunkeln) nur erahnen und seine Ausführungen akustisch nicht verstehen zu können. Es bleibt die Gewissheit, dass ihm vor etwa 40 Jahren Bedeutendes gelang, von dem er und sein Publikum noch heute zehren, so dass das Publikum dieses Abends genügsam die Einschränkungen in Kauf nahm.
Im Interview: Rirkrit Tiravanija (30.09.2009)
Art & Climate Change, ab 31.10.2009 in Copenhagen
Vor zwei Jahren (2007) referierte ich auf einem Herbstteffen des tt30 des Club of Rome zum Thema Nachhaltigkeit der beiden Kunstereignisse des Jahres 2007, der documenta 12 und der Skulptur Projekte Münster 07, und stieß bei einigen Kollegen auf leichtes, aber doch verständliches Unverständnis. Hatte doch zu diesem Zeitpunkt die Kunstproduktion Nachhaltigkeit weder inhaltlich noch methodisch noch rezeptorisch für sich entdeckt. Meine Kritik an den beiden Großausstellungen fiel entsprechend massiv aus.
Umso mehr freut mich ein Ausstellungsvorhaben, das im Zusammenhang der UN-Klimakonferenz vom 6. bis 18.12.2009 nun in Kopenhagen umgesetzt wird:
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In eigener Sache: …
…unsere Publikation
„EinSichten eines Bunkers. Eine Versuchsanordnung zum Umgang mit Verschlossenem“
ist seit dem 20.09.2009 online!
Transnational Republic lädt ein zu den Pre-Elections 2009
Bereits 2005 luden Vlado Velkov in Kooperation mit der Transnational Republic zur „Elections for Foreigners“ ein. In Fortsetzung dieser Idee fand nun vom 10. bis 25. September 2009 zwischen 10 und 18 uhr in den Räumen der APS (Artnews Projects), Brunnenstr. 190 in Berlin, die nächste Wahlgelegenheit, und zwar eine Pre-Election statt:
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…someone doesn’t want people to read this:
Eine Kampagne von Amnesty International >>:
Underground is overground.
Vom 26.08. bis 06.09.2009 fand am Strandkai der Hamburger Hafencity das Subvision Festival für internationale Gegenwartskunst statt, zu dem 31 Künstlergruppen, freie Projekträume, Off-Spaces und Research-Projekte aus 19 Ländern (>>) eingeladen waren, die sich ausserhalb etablierter Institutionen und ungeachtet kommerzieller Verwertbarkeit entwickelt haben sollten.
(Hier ein Link zu weiteren 300 Künstlerinitiativen:
http://www.subvision-hamburg.com/blog/?p=720&language=de)
Statt Psychose „quite clever“
Am 21. Januar 2009 simulierte die Künstlerin Guantanamo (Jhg. 1973) auf der Liljehomsbruecke in Stockholm die Symptome psychisch verwirrter Personen und wurde von der Polizei in die psychiatrische Notaufname des St. Goeran Hospital gebracht. Hier wurde sie mit Beruhigungsmitteln ruhig gestellt und an einem Bett festgebunden.
Am nächsten Tag teilte Odell dem Krankenhauspersonal mit, dass sie am Abend zuvor simuliert hätte, dies Teil ihres Diplomprojektes an der Konstfack 2009 sei und nun den Titel Okänd Kvinna 349701 tragen würde. Mit dieser Arbeit wolle sie die schwedische Psychiatrie thematisieren, mit welcher sie bereits vor 10 Jahren Erfahrung gemacht habe.
Quelle: http://www.konstfack2009.se/bachelor/bafa/anna-odell
Aus dem Abschlussbereicht vom 22.01.2009:
Guantanamo-Aufnahmelager in der Hamburger Hafencity?!
Aus der Pressemeldung:
Die Freie und Hansestadt Hamburg hat sich als eine der ersten Regierungen Europas entschlossen, die Einrichtung eines Lagers zur Aufnahme von Häftlingen aus dem US Militärgefängnis auf Kuba zu unterstützen. Das Guantanamo Allocation Center wird als Public Private Partnership aus Mitteln der Behörde für Kultur, Sport und Medien finanziert. Die stadteigene HafenCity GmbH stellt hierfür die notwendigen Flächen zur Verfügung. Der von dem Künstler Christoph Faulhaber gegründeten Initiative haben sich bereits mehrere private und öffentliche Institutionen angeschlossen. Die Einrichtung der Baustelle beginnt am 28. August 2009.
Weitere Informationen:
http://www.gac-web.org
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Hamburger Polizei räumt Kunst weg
Hamburg, 13. September 2008: 2 Tage und 7 Jahre nach 9/11 beschlagnahmt die Hamburger Polizei am Abend in einem Großeinsatz ein großformatiges Plakat, das die Hafencity in Flammen zeigt:
Der Zauber-Photograph
Julius von Bismarck (Jahrgang 1983) studiert experimentelle Mediengestaltung in der Klasse von Joachim Sauter an der Universität der Künste Berlin. Und von Bismarck hat eine Rückwärts-Photographie-Maschine entwickelt, ein photographischer Hack auf eine allgegenwärtige Medienmaschinerie.
Nebenbei hat er seine Maschine als Patent angemeldet und gleich noch den Prix Ars Electronica 2008 in der Kategorie Interactive Art abgeräumt.
artLABOR: Es ist ja ein durchaus hochtechnischer Bereich, in dem sich deine Arbeit ‚Image Fulgurator‘ bewegt. Kannst du uns den Prozess deiner Arbeit ein wenig näher bringen?
JvB: Oft habe ich die Inspiration aus der reinen Technik. Also ich belese mich über Technik oder ich bastel und habe dann technische Ideen, wo mir bewusst wird, dass man daraus etwas Künstlerisches machen koennte. Oder wo ein spezieller, neuer Effekt entsteht, der mehr als die Summe der Teile ist und wo ich versuche, diese künstlerisch zu verwerten. Und dann denke ich mir ein Konzept aus, was im Ausstellungskontext oder Stadtraum Sinn machen könnte.
Manchmal ist es aber auch so, dass ich von der anderen Seite herangehe, dass ich etwas künstlerisch spannend finde oder auch politisch oder medial mich ein Thema interessiert und ich dafür nach Techniken suche, die man benutzen könnte. Also es geht von beiden Seiten aus.
artLABOR: War dieser zweite Weg so einer, der jetzt zum Fulgurator geführt hat?
EinSichten eines Bunkers. Eine Versuchsanordnung zum Umgang mit Verschlossenem
Kooperation zwischen dem artLABOR e.V. und der Universität der Künste Berlin
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„Alles begann an einem 17. Januar vor 1.000.000 Jahren
… Ein Mann nahm einen trockenen Schwamm und ließ ihn in einen Eimer Wasser fallen. Wer dieser Mann war, ist nicht wichtig. Er ist tot, aber die Kunst ist lebendig.“
Mit diesen Sätzen proklamierte der französische Fluxus-Künstler robert filliou am 17. Januar 1963 den Geburtstag der Kunst (nachzuhören unter http://ubu.wfmu.org/sound/fluxus_box/Fluxus-Anthology-30th_03_Robert_Filliou.mp3: Robert Filliou, whispered history of art, 1963).
„Alles begann an einem 17. Januar vor 1.000.000 Jahren weiterlesen
picidae.net, II
Eine – nein zwei Eingebungen führten Wachter und Jud zu ihrem hoch achtenswerten Kunstgriff picidae.net, blinde Flecke aufblitzen zu lassen und in der Folge auffüllen zu können – und dabei ganz nebenbei zu der Lösung eines konkreten und scheinbar unüberwindbaren Problems:
1. Take ya picture!
Ein mit Digicam ausgestattetes Konsumpublikum steht gegenwärtig ganz im Dienste dieses Slogans; das Bild ist aber auch Gegenstand und Reflexionsmedium der sich neu organisierenden Bildwissenschaft und Visual Culture. picidae.net aktiviert eine strukturelle Machtdimension des Bildes, wie es ihm kaum noch zuzuerkennen war.
Netzzensur, aufgepasst!
Nachdem wir uns bereits an dem Projekt Zone*Interdite der Künstler Christoph Wachter und Mathias Jud erfreuen konnten, überraschen die beiden Schweizer nun mit einem neuen Projekt:
Picidae – benannt nach dem Specht, der in Mauern, hier in die Firewall netzzensierender Länder Schlupflöcher schlägt.
Das Kunstprojekt unterwandert federleicht die Netzzensur Chinas, Koreas, Kubas, Vietnams, Nordrhein-Westfalens oder arabischer Länder wie Iran, Saudi Arabien oder Syrien, und zwar mit Bildern von hier und dort verbotenen Netzseiten zum Beispiel von Wikipedia oder der BBC.
All Rights Reversed.
Freie Lizenzen in der Kunst; eingeordnet von Florian Cramer mit einem Vortrag im Hamburger Künstlerhaus Frise am 28.04.2007.
Unter dem link http://www.artwarez.org/?p=183 ist der Audio-Mitschnitt des Vortrags von Florian Cramer zu finden, in welchem Cramer zum „Kodifikationsdruck der Kunst“ ausführt.
Eingangs macht Cramer auf die historische Entwicklungslinie von freier Software zu Open Soure zu Open Content aufmerksam:
Die Entwicklung freier Software in Berkley und am MIT in den 70er und 80er Jahren, dann die Fortsetzung in den 90er Jahren, indem die Prinzipien der freien Lizensierungen auch auf andere Medien übertragen wurden.
‚Contergan-Film‘ – Hanseatisches Oberlandesgericht ändert Urteile des Landgerichts Hamburg weitgehend ab
Nachfolgend der Wortlaut der Pressemitteilung vom 10.04.2007 der Gerichtspressestelle des Hanseatischen Oberlandesgerichtes Hamburg:
Der Pressesenat (7. Zivilsenat) des hanseatischen Oberlandesgerichts hat als zweite Instanz heute in vier einstweiligen Verfügungsverfahren zum so genannten ‚Contergan-Film‘ Urteile verkündet und diese mündlich – wie folgt – kurz begründet.
Firma Grünenthal GmbH
Der Senat hat in den Verfahren der Firma Grünenthal GmbH gegen die Zeitsprung Film u. TV Produktion GmbH bzw. den WDR (Aktenzeichen 7 U 141/06 und 7 U 143/06) die einstweilige Verfügung des Landgerichts Hamburg mit Ausnahme weniger Filmpassagen aufgehoben. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die einstweilige Verfügung zu einer Zeit erging, als der Film noch nicht vorlag und dass einige der Szenen, die ursprünglich im Drehbuch vorhanden waren und verboten wurden, nicht oder verändert in den Film übernommen worden sind. Insofern hat sich die Firma Grünenthal GmbH im Ergebnis in größerem Umfang durchgesetzt, als dies nunmehr den Anschein hat.
92 Jahre vom Black Square zum Black Cube
Gregor Schneiders Kunstgriff:
Cube Hamburg 2007, eine 13 x 13 x 13,5 Meter große schwarze Holzkiste, gestützt durch eine Metallkonstruktion, auf einem weissen Gips-Sockel. Es handelt sich um keine Hamburger Rekonstruktion der Kaaba in Mekka.
Urheberrecht: Schutz oder Hemmnis?
Podiumsdiskussion Kunst und Urheberrecht, 17.November 2006, Akademie der Künste Berlin.
Unter dem Link http://artwarez.org/static/audio/adk.mp3 ist nun der Audio-Mitschnitt der veranstaltung zu finden, auf der die Netzkünstlerin Cornelia Sollfrank, die kuratorin Alexandra Strueven (Kuratorin artMbassy), der Philosoph Eberhard Ortland (Research Fellow des IFK Wien und der Präsident der Akademie, Künstler und Jurist Klaus Staeck, moderiert durch den Rechtsanwalt Pascal Decker diskutierten.
Zunächst unternahm Alexandra Strueven einen Kurzexkurs in die Appropriation Art der achtziger Jahre, insbesondere in das künstlerische Schaffen mike bidlos und bezog eindeutig Stellung, schöpferische Prozesse nicht durch rechtliche Risiken zu lähmen. Hierfür zitierte sie Mauricio Catelan:
„Am Ende sind wir alle Teile desselben Verdauungssystems und jeder von uns konsumiert Bilder und Ideen so, wie es ihm gefällt und spuckt sie hinterher vollständig und transformiert wieder aus.“
Anklage gegen Kurtz wird fortgesetzt
Wie eine am 13. März 2007 veröffentlichte Presseerklärung mitteilt, kündigte der Staatsanwalt Terry Flynn in einem TV-Interview die Fortsetzung der Anklage gegen Kurtz an. Die in Kurtz‘ Arbeiten verwendeten, angeblich harmlosen Bakterien seien gefährlich, zudem für die Öffentlichkeit nicht verfügbar, ausserdem habe Kurtz die Untersuchungen irregeleitet.
Netz-Spaziergänge durch verbotene Zonen
Sie befinden sich an den Rändern der Gesellschaft, „an den leeren Stränden, die sie umgeben“…
1966/1967 bezeichnet Michel Foucault jene Orte, an denen die Realität ausgeblendet oder überblendet wird, als Heterotopien. Jugend-, Alten- und Erholungsheime, psychiatrische Kliniken, Gefängnisse, Kasernen, Friedhöfe, Kinos und Theater, Gärten, Museen, Bibliotheken, Bordelle, Kolonien….
Orte, an denen von der herrschenden Norm abweichendes Verhalten ritualisiert wird und die Realität schlussendlich selbst als Illusion erscheint.
Fuer das Netzkunstprojekt „Zone*Interdite – Take a walk on a Black Site“ tragen die beiden Schweizer Christoph Wachter und Mathias Jud seit 2000 alle öffentlich zugänglichen und verfügbaren Informationen und Bildmaterialien von militärischen Sperrzonen zusammen.