Julius von Bismarck (Jahrgang 1983) studiert experimentelle Mediengestaltung in der Klasse von Joachim Sauter an der Universität der Künste Berlin. Und von Bismarck hat eine Rückwärts-Photographie-Maschine entwickelt, ein photographischer Hack auf eine allgegenwärtige Medienmaschinerie.
Nebenbei hat er seine Maschine als Patent angemeldet und gleich noch den Prix Ars Electronica 2008 in der Kategorie Interactive Art abgeräumt.
artLABOR: Es ist ja ein durchaus hochtechnischer Bereich, in dem sich deine Arbeit ‚Image Fulgurator‘ bewegt. Kannst du uns den Prozess deiner Arbeit ein wenig näher bringen?
JvB: Oft habe ich die Inspiration aus der reinen Technik. Also ich belese mich über Technik oder ich bastel und habe dann technische Ideen, wo mir bewusst wird, dass man daraus etwas Künstlerisches machen koennte. Oder wo ein spezieller, neuer Effekt entsteht, der mehr als die Summe der Teile ist und wo ich versuche, diese künstlerisch zu verwerten. Und dann denke ich mir ein Konzept aus, was im Ausstellungskontext oder Stadtraum Sinn machen könnte.
Manchmal ist es aber auch so, dass ich von der anderen Seite herangehe, dass ich etwas künstlerisch spannend finde oder auch politisch oder medial mich ein Thema interessiert und ich dafür nach Techniken suche, die man benutzen könnte. Also es geht von beiden Seiten aus.
artLABOR: War dieser zweite Weg so einer, der jetzt zum Fulgurator geführt hat?