92 Jahre vom Black Square zum Black Cube

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Gregor Schneiders Kunstgriff:
Cube Hamburg 2007, eine 13 x 13 x 13,5 Meter große schwarze Holzkiste, gestützt durch eine Metallkonstruktion, auf einem weissen Gips-Sockel. Es handelt sich um keine Hamburger Rekonstruktion der Kaaba in Mekka.

Die Holzkonstruktion ist mit einem schwarzen Tuch bedeckt, dessen Berührung Spuren hinterlässt.

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Die Kaaba in Mekka, das wichtigste Heiligtum des Islam, ist etwa 12 x 10 — 15 Meter gross, unverrückbar und gemauert. Sie befindet sich im Innenhof der großen Moschee in Mekka (Saudi-Arabien). Umhüllt ist die Kaaba von einem schwarzen Brokat, der Kiswah, die jährlich erneuert wird.

Der schwarze Kubus zwischen dem klassizistischen Bau der Kunsthalle mit den alten Meistern und dem Ungers-Bau mit der zeitgenössischen Kunst ist diagonal zwischen den Architekturen auf dem Sockel aus rotem Granit versetzt und nach der Kaaba in Mekka ausgerichtet. Der Würfel ist Architektur, Skulptur, Modell, Projektionsfläche …

Nachdem Schneiders Pläne für einen schwarzen Kubus (zunächst für den Markusplatz in Venedig 2005 und Anfang 2006 dann für den Platz vor dem Hamburger Bahnhof in Berlin) aus „politischen Gründen“ abgelehnt wurden, sind sie nun im Kontext der Malewitsch-Ausstellung in Hamburg realisiert worden.

Malewitsch ’schwarzes Quadrat‘ von 1915 – in Hamburg ist eine spätere Fassung von 1923 zu sehen – hängt in der östlichen Ecke in der Kunsthalle. Der russische Maler wollte seinerzeit „die Kunst vom Gewicht der Dinge befreien“.

Zeitgleich in der Kunstsammlung Düsseldorf K21 im Untergeschoss: ‚weisse folter‘, eine Rauminstallation von Gregor Schneider als Assoziation an das Hochsicherheitsgefaengnis Guantanamo-Bay. Bis zum 15. Juli 2007.

Gregor Schneider im Interview: „Der Bogen der Bezüge wird weit gespannt“ von Malewitsch über Christo bis hin zur Dönerbude um die Ecke, in der die Kaaba hängt, bis hin zu den Kirchen um die Museumsinsel herum.“

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Kontextuell eingebunden in die Ausstellung ‚das schwarze Quadrat. Hommage an Malewitsch‘, 23.3. bis 10.6.2007, Hamburger Kunsthalle, in die Museumarchitektur und in die Hamburger Innenstadt.
Neben Malewitsch und Schneider sind etwa 100 Werke u.a. von El Lissitzky, Alexander Rodtschenko, Carl Andre, Sol LeWitt, Sigmar Polke, Yves Klein oder Richard Serra im Spektrum von Malerei, Grafik, Architekturmodellen, Skulpturen, Videos und Installationen ausgestellt.

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